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- 31. Dez, 23:30
Ist es so wichtig was...
Ist es so wichtig was passiert ist und wie es passieren...
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Ich bräuchte noch ein...
Ich bräuchte noch ein paar Übersetzungen auf chinesisch: -alter...
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schwester rabiata - 10. Aug, 21:37
Also, ich finde "Genosse"...
Also, ich finde "Genosse" und "auf ex" sind eindeutig...
de Schlucktrainingstante - 2. Aug, 01:43

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01. Juli 2008 - 20:09 Uhr

Regen und Auofahren

Habe ich bisher den Eindruck gehabt, die Chinesen fahren chaotisch aber gelassen und damit wiederum relativ sicher, wurde ich heute eines besseren belehrt.
Addiert man zu der Gleichung noch Regen hinzu ist das ein schauriger Anblick.
Erst hat es unten an der Straßenecke einen Gullideckel aus der Fassung gedrückt. Weil da vor dem neu entstandenen Loch nicht die übliche Absperrung stand (hier 1 [ein!] aufrecht gestellter Ziegelstein), ist glatt ein armer Chinese mit seinem Vorderrad hineingeraten und plötzlich war alles irgendwie schief.
Dann haben auf der Autobahn mal gleich fünf Leute getestet, wie schnell man sein Auto in einen Klumpen Altmetall verwandelt und schließlich ist auf derLandstrasse ein Lastwagen samt Anhänger vor uns umgekippt. Der Fahrer hat wohl irgendwie das Lenkrad verrissen.

Gut das mein Fahrer sehr defensiv fährt, für chinesische Verhältnisse.

Und bevor Ihr fragt, ich konnte nicht gaffen. Denn wer ahält muss den Arzt bezahlen...kein Scherz.

Noch 54 Tage bis mein Visum abläuft
29. Juni 2008 - 13:27 Uhr

Hier gibt es genug zu tun...

Gestern haben wir einen sehr schönen Ausflug nach Qingdao Downtown gemacht. Da war am Samstag echt was los.
Zu den üblichen Samstagsausflüglern kamen noch die unzähligen freiwilligen Helfer und das Militär dazu.
Hier sieht man, wie Chinesen das Problem mit ihren algenverseuchten Gewässern angehen.
Am Strand tummeln sich mehrere hundert Helfer und Militärs, die die Algen mit Rechen an Land schaffen, wo sie ein wenig abtropfen und dann in Säcke verladen werden. Mit einem mobilen Aufzug werden die Säcke dann auf Straßen-niveau gebracht und abtransportiert. Außerdem kommen noch mobile Förderbänder und einige Bagger zum Einsatz. Ganz hinten am ende stehen sogar zwei Krane, die mit Gittern auch noch Algen abschöpfen...
Bis zum 08.08.2008 habe sie ja noch Zeit.
Den Einheimsichen war es sichtlich peinlich, als sie uns sahen. Einer sprach uns sogar an und erzählte uns, dass sie dies seit vier Jahren schon nicht mehr hatten.
Für mich bestätigt das nur die Aussage der Regierung: "Das Wasser ist das Sauberste was je gemessen wurde." Dies lässt zwei Schlüsse zu:
- Hier wurde noch nie vorher gemessen!
- Es ist sogar wieder so sauber, dass schon Algen darin wachsen können!

Noch 56 Tage bis mein Visum abläuft...
29. Juni 2008 - 13:14 Uhr

Rasensegelstadion

Peking hat grüne olympische Spiele versprochen.

Hier sind sie. Hätte nur keiner Gedacht, dass die Partei die Segelwettbewerbe meinte.
25. Juni 2008 - 18:07 Uhr

Grün = gesund?...Klar doch!

Ich habe jetzt seit nunmehr 5 Tagen die fantastische Möglichkeit von meinem Fenster aus auf dem Meer ein wundersames Schauspiel zu verfolgen.
Es fing an, als am Samstag die Dichte an kleinen Fischerbötchen, die auf dem Meer zu sehen waren, stetig zunahm.
Dies verwunderte mich zutiefst, da im Moment (für drei Monate) die Fischerei untersagt ist, damit sich die Bestände erholen können.
Warum also fahren die Fischer raus und dann auch noch so nah an der Küste, wo die jeder sehen kann? Das muss denen doch klar sein, dass die Küstenwache die alle hochnimmt.
Doch dann sah ich schon den Grund für diesen Umstand. Ein schmales grünes Band, welches sich parallel zur Küste im Wasser befand schien das Interesse der Fischer geweckt zu haben. Algen!
Jetzt war natürlich die nächste Frage, warum zum Teufel holen die die Algen da aus dem Wasser. Ok, die sind grün und das heißt für Chinesen, man kann sie essen und sie sind sicherlich sehr gesund. Oder aber man trocknet sie und bastelt etwas daraus...ja genau, die bringen bestimmt Glück.
Wer hatte das überhaupt veranlasst bzw. bezahlt das ganze?
Von Tag zu Tag wuchs meine Neugier. Auch mein Kollege Herr He konnte mir nicht genau sagen, warum oder wofür man diesen Aufwand machte.
Nach drei Tagen waren es immer mehr Bote und immer mehr Algen.
Eine Überprüfung der Algen aus der Nähe brachte lediglich zum Vorschein, dass ein direkter Verzehr sicherlich schwer vorstellbar war. Diese Algen sehen nicht so aus wie die, die ich öfters schon als Beilage zu Mittag hatte (scheußlich übrigens! Pflanzen, die nach Fisch schmecken). Aber bei Chinesen weiß man halt nie ob das nicht doch...
Zumindest waren die Bötchen mit ihren Chinesischen Seeleuten ziemlich emsig. Den ganzen Tag von morgens bis abends hörte man die Dieselmotoren knattern und konnte sehen wie leere Bötchen vom Hafen kamen und andere mit einem Grünen Berg an Deck zum Hafen zurückkehrten.
Heute ist es dann endlich geschehen. Der Grüne Teppich hat inzwischen die Küste erreicht. Es sieht von hier aus, als könnte man den Rasen betreten, wie ein richtiger Fußballrasen.
Mittags dann die Lösung. Herr He hat es in der Zeitung gelesen. Es sind mehr als 50 Boote mit über 1000 Chinesen allein in Qingdao im Einsatz. Die Regierung hat veranlasst die Algen einzusammeln. Da die Fischer eh nicht fischen dürfen, bekommen sie dafür wenigstens ein wenig Geld. Denn die Algen werden als Dünger und als Futter für Tiere benutzt. Und wie Herr He mir mitteilte, schrieb man in der Zeitung, dass es sich nicht um eine Verschmutzung handele, sondern dass die Algen die Meere sauberer machen.
Ich habe mir gespart ihn darüber aufzuklären, dass ich glaube, dass Algen lediglich ein Indikator für schlechte Wasserqualität sind. Und ja sie machen das Wasser ein wenig sauberer, indem sie sich mit Schadstoffen anreichern. Aber die dann in die Nahrungskette als Futter und Dünger zu geben? Ist dann doch irgendwie schwierig. Da brauche ich mich ja nicht über Magenprobleme zu sorgen. Die kommen immer, egal was ich esse ;-)
Schließlich sind wir hier Wohnungsintern übereingekommen, dass die Regierung die Algen wegen der Olympischen Spiele einsammeln lässt. Denn sie hatte noch vor kurzem verlauten lassen, dass die Wasserqualität hier vor der Küste die beste jemals gemessene sei (lassen wir das mal so stehen).

Obwohl ich eine Segelregatta auf Rasen auch mal ein schönes Motiv fände...


60 Tage bis mein Visum abläuft.
23. Juni 2008 - 17:31 Uhr

5 Tage ist das schon wieder her?

Da ist mir Doch heute aufgefallen, dass es schon wieder sehr lange her ist, dass Ihr von mir gelesen habt.
Einige haben sich nach meinem letzten Eintrag sicher schon Sorgen gemacht, ob der zweifelhaften Kost, die ich kurz vor meinem letzten Beitrag zu mir genommen habe. Aber ich kann Euch beruhigen, es ist alles in Ordnung. Es hat nur sehr lange gedauert meinen chinesischen Kollegen klar zu machen, dass ich keine Gerichte unter flaschem Namen esse.
Außerdem bin ich seit Freitag wieder in Qingdao und habe das ganze Wochenende schon wieder europäisches Essen zu mir genommen (Pasta, belegte Brote, Nudelsalat etc.).
Am Samstag haben Alex und Till mit mir den alten deutschen Gouverneurssitz hier in Qingdao besucht. Die Pflege von alten Denkmälern und Bauten hat in China keine Tradition, und deshalb ist das Gebäude schon etwas abgelebt. Außerdem wird es seit dem Rückzug der Deutschen "Guest-House" genannt und hat über die Jahre tatsächlich Mao persönlich als Unterkunft gedient (für wie lange wird nicht überliefert).
Der Besuch des Anwesens war ein schöner Ausflug in preußische Lebensart um die Jahrhundertwende. Würde mich nicht wundern, wenn einige der technischen Eigentümlichkeiten dieses Baus auch heute noch in China täglich kopiert...äh hergestellt und verbaut werden.
Sonntag haben wir einen langen Spaziergang an der Küste gemacht. Ist immer wieder schön zu sehen, dass Chinesen auch inzwischen etwas mit ihrer Freizeit anzufangen wissen. Drachensteigen in der nähe von Hochspannungsleitungen ist hier ein beliebter Thrill für den manchmal tristen Alltag.
Ansonsten ist nicht viel nennenswertes gewesen...ach doch. Hätte ich fast vergessen.
In der Rubrik Verkehr heute: Dinge mein Fahrer tut, während er mich herumkutschiert. Telefonieren und SMS schreiben ist out. Deshalb jetzt: Rasieren bei 120km/h.
Manchmal habe ich das Gefühl hier läuft ein nationales Forschungsprojekt zum Thema: "Darwin war gestern. Hat die natürliche Auslese ausgedient?"
Chinesen haben ein fantastisches Gottvertrauen in ihr Karma und ihre Nahrung. "Bringt Glück und ist besonders Gesund" sind Attribute, die hier so ziemlich allen Dingen zugeschrieben werden.
Übrigens wer meinen Blog regelmäßig liest, hat eine erheblich höhere Lebenserwartung und vor allem bringt das pos(t)en von Kommentaren Glück. Also los...worauf wartet Ihr noch. Den Drachen könnt Ihr später kaufen gehen...
18. Juni 2008 - 12:16 Uhr

Middaaaaaach

Eilmeldung:

Habe gerade das erste mal hundertjähriges Ei probiert -
keine Delikatesse aber durchaus essbar.
Mann muss nur erst mal den Anblick verdauen, und dann kann man es sogar probieren. Es stellt sich als ein schrumpelig, schwarz-braunes, eiförmiges Objekt dar. Hätte auch eine gebackene Pflaume sein können.

Nachher erklärte mir ein Kollege, dass es sich hierbei um ein Ei handelte, welches nur mehrere Stunden in einem Kräutersut gekocht wurde, um den Geschmack anzunehmen.

Gut zu wissen, das mein Magen noch nicht komplett von Augen und Nase regiert wird.
17. Juni 2008 - 19:28 Uhr

Regen

Hangzhou liegt unter schweren Wolken.
Leider ist hier noch bis ungefähr Anfang July Regenzeit.
Deshalb kann ich gerade leider nicht allzu viel machen, ausser mich im Hotel aufzuhalten und ein wenig zu lesen oder fernzusehen.
Am vergangenen Wochenende war ich todesmutig trotz Regenvorhersage in Hangzhou unterwegs.
Zu sehen gibt es hier viel, und so machte ich mich am Samstag auf den Weg ins Seidenmuseum. Außerdem habe ich mir am Westsee die Leifeng Pagode angesehen. Eine schöne Pagode, die um ca 977 nach Christus gebaut wurde. Von Ihr aus hat man einen sehr schönen Blick über den See und das umliegende Hügelland.
Zu der Pagode gibt es natürlich auch eine Legende, die von einer Schlange aus dem See erzählt, die sich zur Frau verwandelt um einen reichen Königssohn zu betören. Um das ganze abzukürzen, am Ende sind alle traurig und die Pagode zerstört, Und damit sind alle Fragen beantwortet, denke ich.
Danach war ich noch in einem nahen buddistischen Tempel. Immer wieder beeindruckend in diesen Tempeln sind die großen Statuen der Gottheiten. Und überall riecht es nach Räucherstäbchen.
Am Sonntag habe ich mich zu Fuß in die Stadt Hangzhou selbst gewagt. Wichtig ist hierbei erst mal die "Stadt" zu finden. Hier gibt es natürlich nichts, das an einen Innen- oder Altstadt erinnert, und so bin ich einfach mal frei Schnauze los.
Auf meinem Weg ist es öfter vorgekommen, dass Chinesen sich auf dem Fahrrad zu mir umgedreht haben, um mich anzusehen. Einige wären vor staunen fast vom Fahrrad gefallen. Ich kann icht leugnen, dass das Lächeln auf meinem Gesicht auch damit zu tun hatte. Es hat aber noch jeder geschaft sich im Sattel zu halten. Fahradfahrer hier haben so etwas wie einen Schutzengel und vor allem Reflexe wie Katzen. Alle Fahradfahrer, denen eines von beidem fehlt, werden eine sehr kurze Lebenserwartung im chinesischen Verkehr haben.
Sehr viele Geschäfte außerhalb der "Innenstadt" sind in einer Art Garage untergebracht. In diesen Garagen kann alles untergebracht werden. Vom Friseur bis zum Verkäufer für Rohre aller Art, kann man in diesesn Garagen so ziemlich alles finden. Wenn ein Geschäft mal etwas mehr Platz benötigt dann mietet man die Garage nebenan eben mit. So finden auch ganze Autowerkstätten Platz.
Nachdem ich ein wenig am Rande entlanggelaufen zu sein schein entscheid ich mich ein wenig weiter in Richtung des Westsees zu gehen. Das Stadtbild änderte sich recht schnell, und ich kam in den Bereich, den man als Beginn der Downtown bezeichenen könnte. Nach einem kurzen Snack, sprach mich plötzlich jemand an.
Als ich mich umdrehte sah ich einen Amerikaner auf seinem Fahrrad. Er fragte mich ob ich englisch spreche und ob ich Ihm helfen könnte. Er hatte sich verfahren. Natürlich konnte ich ihm sagen, wo er auf meiner Karte war, aber von seinem Hotel hatte ich noch nie gehört. Ziemlich schwierig (oder Kopflos) sich nur mit dem Fahrrad und ohne Hoteladresse (am besten in chinesischen Zeichen) in eine chinesische Stadt zu wagen. Innerlich kopfschüttelnd musste ich ihn hilflos ziehen lassen. Habe aber noch keine Berichte über einen radelnden, verlorenen Fremden gehört, aber es ist ja noch Zeit. Die Geschichte ist eh viel besser, wenn er noch einen langen Bart hat und wirres Zeug murmelt.
Zwei Strassen weiter entdeckte ich einen Pizzahut und einen Supermarkt und mein Sonntag war gerettet.
Wahrscheinlich wäre der Amerikaner besser mir gefolgt...
14. Juni 2008 - 00:06 Uhr

Seeschnecke Revisited

Lange ist es her, dass ich Euch berichtete aus dem fernen China.
Heute bin ich der Meinung, es ist inzwischen auch wieder genügend passiert, so dass es Zeit war für einen Eintrag.
Naja, um ehrlich zu sein...heute bin ich erstmals wieder in der Lage einen Eintrag zu verfassen.
Nachdem wir am Montag auch nicht ausgeschlafen hatten, weil man in den Teilen, aus denen die Gastarbeiter kommen, wohl das Wort "Feiertag" noch nicht kennt, ging es Montagabend zum leckern Essen aus. Alsdann waren Till, Alex² und ich im nobelsten Restaurant in Qingdao (sprich: Shangri La), um mein Diplom zu feiern.
Das Buffet war groß und artig: Viel Auswahl viele verschiedene Speisen und alles sehr lecker.
Nach dem ausgiebigen Schlemmen, verabschiedeten wir uns dann von Alex, da er wieder ins heimische Wuppertal zurückkehren wollte musste.
Alles klar soweit? Sicher? Gut, weiter
Dienstag weiter mit der normalen Arbeit. Chinesen anzuleiten ist etwas ungewohnt für mich. Grundsätzlich geben sie einem Zeichen, die ein Europäer als "habe ich verstanden, weiter im Text" interpretieren würde. In China aber muss das nicht so sein. Wenn man also einen Kollegen bittet etwas zu tun, wird man es sicherlich noch ein- bis zwei mal überprüfen müssen, ob er es auch tut. Dieses ständige Nachfragen ist mir bis jetzt leider noch nicht so ganz ins Blut übergegangen.
Verstanden? Alles ok? Gut, weiter.
Dienstag war ein normaler Tag, bis auf die Tatsache, dass meine Arbeitskollegen mich in ein spezielles Restaurant eingeladen haben, in dem es eine chinesische Köstlichkeit geben sollte.
Hot Pot. Ok, dass kenne ich schon, aber ich wollte ihnen den Spaß nicht nehmen, mir den heißen Pot vorzustellen. Und Spaß sollten wir alle haben, jeder auf seine Art.
Was wir da alles genau in den Pot geschmissen haben, weiß ich nicht so genau. Zuerst kommt nach der alten chinesischen Reihenfolge erst das fleischige bzw. fischige und wenn man einigermaßen gesättigt ist kann der Restplatz im Magen noch mit ein wenig Grünzeug (standimgartenmussteweg) gefüllt werden.
Habe ich mich deutlich ausgedrückt? Ja? Gut, weiter.
Was ich allerdings genau weiß ist, dass irgendetwas im Pot nicht so ganz mit meiner Darmflora harmonierte. Ob es die kleinen Sepia, das Schweinblut (am Stück) oder aber die sehr scharf gewürzte Brühe im Hot Pot waren, kann ich nicht mehr genau sagen. Zumindest hatte ich in der folgenden Nacht ausgiebig Zeit mit den Herren Villeroy und Boch darüber zu diskutieren. Nachdem ich meinen Input gegeben hatte, war allerdings nicht mehr viel von ihnen zu erfahren und deshalb musste ich die verlorene Schlafenszeit am folgenden Tag nachholen. Gut umsorgt von Alex verbrachte ich den Tag - nahezu handlungsunfähig - im Bett.
Donnerstag ging es wieder ab Nach Hangzhou, wo ich gerade gesund und munter im Hotelzimmer sitze und schreibe. Leider regnet es hier im Moment ziemlich stark, so dass ich wohl nicht viel sehen werde an diesem Wochenende.
Vielleicht schreibe ich dafür mehr.
Gute Nacht und ein schönes Wochenende allerseits.
08. Juni 2008 - 22:14 Uhr

Laoshan, die Kirschplantage und ein heißer Pot

Wer oder was ist eigentlich Laoshan?
Das, liebe Leser und Daheimgebliebenen, haben Till, Alex, Alex und ich gestern herausgefunden.
In China gibt es fünf heilige Berge. Ziel eines jeden Chinesen ist es einmal im Leben alle besucht zu haben. Auch wenn Chinesen nicht zu den religiösesten Völkern der Erde gehören, scheint der gemeinschaftliche Besuch dieser Berge eine gute Art zu sein das Wochenende zu verbringen.
Da ich ja am Wochenende auch frei hatte, habe ich mich entschlossen auch mal ein wenig mit raus zu fahren. Da ich ja bisher nur Ind(i)erektes Siteseeing betrieben habe, habe ich mich auch schon so gefreut, wie ein Chinese auf sein Mittagsschläfchen (nach einem ausgiebiegen Mittagessen, versteht sich). Überhaupt sagt man, wenn man China erobern will, benötigt man genau drei Stunden (zwischen 12 und 3), aber wir schweifen wieder etwas vom Thema ab.
Laoshan also. Es ist eine alte Tempelstätte, die auf dem Berg verteilt und über ein mehrere Kilometer messendes Wegenetz verbunden ist. Deshalb kann man bei Bedarf mehrere tausend Stufen hier verbringen. Nach mehreren hundert Stufen hatten wir dann genügend Glücksgefühle und einen sehr schönen Nachmittag in der wirklich bildschönen Tempelanlage verbracht. Vor allem die Steinmetze hatten beste Arbeit geleistet.
Natürlich gibt es für Chinesen als auch für Touris, die nicht aus dem Land der Mitte stammen, die typischen "ich brauche noch unbedingt ein unbezahlbares Andenken-Geschäfte". In diesem blockkierte eine Mitarbeiterin den Blick auf eine schöne Steinmetzarbeit. Nachdem Till im Besten Chinesisch "fúwùyuán" gerufen hatte, was so viel bedeutet wie "junges Fräulein", konnte er die Gelegenheit beim Schopfe packen und Fotos von den chinesischen Tierkreiszeichen machen. In seiner inzwischen angewöhnten chinesischen Dreistigkeit (ist hier in China einfach nötig!!!), ignorierte er die zaghaften Versuche der Mitarbeiterin ihn davon abzuhalten. Aber wie gesagt, es war ein Touri-Shop und kein Tempel.
Am Abend war es dann mal wieder Zeit zu den weltlichen Genüssen zurückzukehren. Es gab Hotpot. Eine chinesische Spezialität, die in allen Landesteilen anders gestaltet wird und wie eine asiatische Variante des Fondue daherkommt. In China heißt das, dass alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist, in den Pot kommt - Eintopf auf chinesich sozusagen. Beim nächsten Mal ist auch noch die Seeschnecke dran, habe ich mir fest vorgenommen.
Heute haben wir nach dem Versuch einmal auszuschlafen (über uns wird 24, 7 rennoviert) einen wirklich schönen Ausflug in die nördlichen Berge zu einer Kirschplantage gemacht. Der Landwirt war sehr angetan von unuserem Interesse und hat uns ein Bisschen auf dem Weg in die Berge begleitet. Hier gab es noch ein Stückchen Natur, wie es mir in der ersten Woche so gefehlt hat.
Danach waren wir noch kurz in der Mall einkaufen ,um uns noch mal ein typisch deutsches Abendessen zu gönnen. Es ist schon ein Segen einen Bayern als Bäcker direkt vor Ort zu haben. Ja meine Freunde, auch über Bayern kann man sich beizeiten freuen.
Bis zur nächsten Brotzeit dann.
zài jiàn

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