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25. Juni 2008 - 18:07 Uhr

Grün = gesund?...Klar doch!

Ich habe jetzt seit nunmehr 5 Tagen die fantastische Möglichkeit von meinem Fenster aus auf dem Meer ein wundersames Schauspiel zu verfolgen.
Es fing an, als am Samstag die Dichte an kleinen Fischerbötchen, die auf dem Meer zu sehen waren, stetig zunahm.
Dies verwunderte mich zutiefst, da im Moment (für drei Monate) die Fischerei untersagt ist, damit sich die Bestände erholen können.
Warum also fahren die Fischer raus und dann auch noch so nah an der Küste, wo die jeder sehen kann? Das muss denen doch klar sein, dass die Küstenwache die alle hochnimmt.
Doch dann sah ich schon den Grund für diesen Umstand. Ein schmales grünes Band, welches sich parallel zur Küste im Wasser befand schien das Interesse der Fischer geweckt zu haben. Algen!
Jetzt war natürlich die nächste Frage, warum zum Teufel holen die die Algen da aus dem Wasser. Ok, die sind grün und das heißt für Chinesen, man kann sie essen und sie sind sicherlich sehr gesund. Oder aber man trocknet sie und bastelt etwas daraus...ja genau, die bringen bestimmt Glück.
Wer hatte das überhaupt veranlasst bzw. bezahlt das ganze?
Von Tag zu Tag wuchs meine Neugier. Auch mein Kollege Herr He konnte mir nicht genau sagen, warum oder wofür man diesen Aufwand machte.
Nach drei Tagen waren es immer mehr Bote und immer mehr Algen.
Eine Überprüfung der Algen aus der Nähe brachte lediglich zum Vorschein, dass ein direkter Verzehr sicherlich schwer vorstellbar war. Diese Algen sehen nicht so aus wie die, die ich öfters schon als Beilage zu Mittag hatte (scheußlich übrigens! Pflanzen, die nach Fisch schmecken). Aber bei Chinesen weiß man halt nie ob das nicht doch...
Zumindest waren die Bötchen mit ihren Chinesischen Seeleuten ziemlich emsig. Den ganzen Tag von morgens bis abends hörte man die Dieselmotoren knattern und konnte sehen wie leere Bötchen vom Hafen kamen und andere mit einem Grünen Berg an Deck zum Hafen zurückkehrten.
Heute ist es dann endlich geschehen. Der Grüne Teppich hat inzwischen die Küste erreicht. Es sieht von hier aus, als könnte man den Rasen betreten, wie ein richtiger Fußballrasen.
Mittags dann die Lösung. Herr He hat es in der Zeitung gelesen. Es sind mehr als 50 Boote mit über 1000 Chinesen allein in Qingdao im Einsatz. Die Regierung hat veranlasst die Algen einzusammeln. Da die Fischer eh nicht fischen dürfen, bekommen sie dafür wenigstens ein wenig Geld. Denn die Algen werden als Dünger und als Futter für Tiere benutzt. Und wie Herr He mir mitteilte, schrieb man in der Zeitung, dass es sich nicht um eine Verschmutzung handele, sondern dass die Algen die Meere sauberer machen.
Ich habe mir gespart ihn darüber aufzuklären, dass ich glaube, dass Algen lediglich ein Indikator für schlechte Wasserqualität sind. Und ja sie machen das Wasser ein wenig sauberer, indem sie sich mit Schadstoffen anreichern. Aber die dann in die Nahrungskette als Futter und Dünger zu geben? Ist dann doch irgendwie schwierig. Da brauche ich mich ja nicht über Magenprobleme zu sorgen. Die kommen immer, egal was ich esse ;-)
Schließlich sind wir hier Wohnungsintern übereingekommen, dass die Regierung die Algen wegen der Olympischen Spiele einsammeln lässt. Denn sie hatte noch vor kurzem verlauten lassen, dass die Wasserqualität hier vor der Küste die beste jemals gemessene sei (lassen wir das mal so stehen).

Obwohl ich eine Segelregatta auf Rasen auch mal ein schönes Motiv fände...


60 Tage bis mein Visum abläuft.

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